queerAlternBern am ersten nationalen Alterskongress in Biel
Die guten Nachrichten zuerst: queere Menschen waren auch Thema am ersten nationalen Alterskongress der Pro Senectute Schweiz, der am 18. Januar 2024 in Biel stattfand.
Stéphane Rossini, Direktor des BSV referierte über die statistischen Kennzahlen. Uwe Koch (ZAHW) referierte über Lösungsansätze angesichts der demografischen Entwicklung und Herausforderungen und Dr. Christina Röcke, Co-Direktorin Healthy Longevity Center der Uni Zürich beleuchtete in ihrem interessanten Referat die Auswirkungen von individuellen und gesellschaftlichen Altersbilder auf die gesundheitliche Entwicklung. Die soziale Sicherheit im Alter wurde in der Podiumsdiskussion als eine Aufgabe für alle drei föderalen Ebenen (Bund/Kantone/Gemeinden) verortet. Der Altersmonitor (Teilbericht 1) beschäftigt sich mit der Altersarmut in der Schweiz, welche insbesondere die Frauen betrifft.
Altern ist divers. Mitentscheidend wie jede und jeder von uns seinen eigenen Alterns-Prozess mit beeinflusst / mit beinflussen kann sind die eigenen Altersbilder. Weder ein Defizit-Modell hilft uns, noch «richtet» sich die Aktivitäts-Theorie (wonach Sport, Beschäftigung u.a.m ein gelingendes Altern garantieren); es sind verschiedene Kompetenzen (gemäss Kompetenzmodell) nötig, um das Altern als gelingende Herausforderungen anzunehmen und aktiv (mit-)zu gestalten. Positiven Einstellungen zum eigenen Älterwerden liegt eine bedeutsame motivationale Kraft inne. Altersdiskriminierung ist schädlich und kostspielig und überschneidet sich mit anderen Formen von Benachteiligung z.B. aufgrund Geschlecht, Ethnie, Handicap, Lebensform etc. Drei erfolgreiche Strategien, mit welchen Altersdiskriminierung bekämpft wird und werden kann: Generationenübergreifende Interventionen, bildungsbezogene Aktivitäten (für alle, Kinder, junge Menschen, Erwachsene); ebenso durch die Politik und Gesetzgebung.
Ändern, wie wir über das Alter(n) sprechen: Positiv, anhand von gelingenden/guten ermutigenden Beispielen; innovative Lösungen (be-)nennen; das Momentum als Chance begreifen. Altern ist ein dynamischer Prozess, der zu neuen Fähigkeiten und Kenntnissen führt. Lernen ist bis ins hohe Alter möglich.
Der Cartoonist «Pfuschi» hat wunderbare Cartoons während der Tagung gezeichnet.
Mariann Schütz
Vorstandsfrau queerAlternBern