Dorothy Arzner: Pionierin in Hollywood
Dorothy Arzner (1897-1979) trug Hosen, war offen lesbisch und realisierte zwischen 1927 und 1943 in Hollywood als eine der ganz wenigen Regisseurinnen über 16 Spielfilme. Mit Stars wie Katherine Hepburn oder Rosalind Russell schuf sie Filme, die als Manifeste gegen die Ehe, gegen die Heterosexualität, für die ökonomische Unabhängigkeit der Frau interpretiert werden können.
Filmreihe 4. April bis 1. Mai 2024
KINO REX, Schwanengasse 9, Bern
Ihre Karriere begann Dorothy Arzner begann als Cutterin, bevor sie in den 1920er-Jahren als Regisseurin tätig wurde. Die Zensurbestimmungen – der berühmte Hays Code – waren noch nicht in Kraft getreten; Sex und Körper hatten auf der Leinwand freie Bahn. Selbst die grössten Tabus schreckten Regisseure und Drehbuchautoren nicht ab. Als echte feministische Pionierin, die dieses Etikett nie für sich beanspruchte, schuf sie überwiegend weibliche Charaktere: untypische, moderne Heldinnen, die zu allem bereit sind, um sich von ihrem vorbestimmten Schicksal loszusagen. Wie viele Frauen der damaligen Zeit geriet sie in Vergessenheit. Francis Ford Coppola nannte sie als seine Mentorin während seines Studiums an der UCLA, und Jodie Foster wurde in den letzten Jahren dazu bewegt, Arzner-Filme zu restaurieren.
Dorothy Arzner war über 40 Jahre bis zu deren Tod mit der Tänzerin und Choreografin Marion Morgan (1881–1971) in einer Beziehung.
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