Liebe alle
Bitte erlaubt mir, dass ich heute bei den einleitenden Worte dieser Ausgabe unseres Newsletters etwas persönlicher als sonst werde.
Als queere Person habe ich nach meinem Coming-out vor etlichen Jahren rasch gelernt: Wir halten zusammen. Wir sind eine Community. Wir setzen uns für alle Menschen ein, deren Menschenrechte verletzt werden. Denn noch immer werden weltweit viele queere Menschen wegen ihrer Geschlechtsidentität und/oder ihrer sexuellen Orientierung verfolgt. Dabei werden immer wieder queere Menschen gegen die Mehrheit ausgespielt. Noch immer drängen religiöse und politische Führer*innen queere Menschen an den Rand der Gesellschaft und schüren Hass.
Nun lese ich als fette Überschrift in den Berner Zeitungen von Tamedia die Frage, wie «vergiftet das Klima in der queeren Community in Bern» eigentlich sei. Was läuft da gerade innerhalb unserer Community schief? Lassen wir uns da zu einem Spielball der Gesellschaft machen? Und wie können wir da als noch junger Verein für queer Alternde reagieren?
Wir werden im Vorstand darüber diskutieren müssen – ohne selbstverständlich den uns auferlegten und in den Statuten festgehaltenen Pfad der politischen Neutralität zu verlassen. Dabei müssen wir bedenken, dass das Wichtigste für alle queeren Menschen überall auf der Welt noch immer ein «Safe Space», ein sicherer Raum oder eine geschützte Umgebung ist, den notabene meist nur die Community selbst bieten kann.
Dabei sollte es selbstverständlich sein, dass jede Ausgrenzung innerhalb der queeren Community innakzeptabel ist.
Daniel Frey |