Liebe seltsame und merkwürdige Menschen
Vor über 50 Jahren wurden in der Schweiz an verschiedensten grösseren Orten sogenannte «Homosexuelle Arbeitsgruppen» gegründet. Heute heissen diese Vereine «hab queer bern» oder «HAZ queer Zürich». Und unser junger Verein queerAlternBern trägt das Wörtchen «queer» seit der Gründung im Namen. Aber warum heisst unser Verein eben queerAlternBern und nicht beispielsweise «lesbischwulAlternBern» oder «trans*AlternBern»?
Wir stellen uns also in diesem Zusammenhang die Frage: Wie verhält es sich mit dem Wörtchen «queer»?
Ursprünglich bedeutete «queer» so viel wie «seltsam» oder «merkwürdig» und wurde vor allem im Englischen als abfällige Beleidigung genutzt, von den Betroffenen aber umgedeutet. Heute wird «queer» als positive Selbstbezeichnung für eine echte Vielfalt von sexuellen und geschlechtlichen Identitäten verwendet.
Das Wort «queer» verstehen wir also meistens als Sammelbegriff für lesbische, schwule, bisexuelle, trans*, intergeschlechtliche und andere queere Menschen – LGBTIQ eben. Es dient aber auch als Selbstbezeichnung für Menschen, die ihre Identität nicht in traditionelle Schubladen einordnen lassen, oder wenn sie sich nicht auf ein spezifisches Label festlegen möchten. Zudem kann «queer» aber auch eine Haltung ausdrücken, die das Konzept der Zweigeschlechtlichkeit und Heteronormativität hinterfragt.
Übrigens und nebenbei: Das Wort «quer» ist ein deutsches Verb. Ein Pullover kann beispielsweise quer gestreift sein. Und ich kann mich auch (beispielsweise gegen das Wörtchen «queer») quer stellen.
Vor allem um eben das Wörtchen «queer» geht es am Montagabend, 15. September 2025 während einer gemeinsamen Veranstaltung von queerAlternBern und hab queer bern im Treffpunkt Wittigkofen.
→ Anmeldung und weitere Informationen
Nach einem Inputreferat von Lovis N. Cassaris (keine Pronomen, er, lov), Autor*in und Queer-Linguist*in, freue ich mich auf die Diskussion mit:
- Henry Hohmann (er/ihm), Trans-Aktivist
- Max Krieg (er/ihm), schwuler Aktivist
- Esther Meier (sie/ihr), queere Stadträtin
- Elisha Schneider (es), genderfluid und politisch engagiert
- Marianne Ulmi (sie/ihr), feministische Lesbe
Solidarisch Daniel Frey, Co-Präsident |