Wohnen im Alter: Was braucht die Schweiz für die Zukunft
queerAlternBern besuchte am 4. März 2024 die Veranstaltung mit Dr. Christina Zweifel Direktorin Curaviva an der Universität Bern, organisiert von Reatch. Hier ein Auszug davon ...
Die Gesamtwohnbevölkerung wird älter. Die Demographische Entwicklung zeigt, dass im Jahr 2020 die Menschen mit 65+ um die 19 Prozent erreichten. Weil die Lebenserwartung steigt, rechnet man für das Jahr 2050 mit einer Entwicklung von 25 Prozent der 65+ jährigen Bevölkerung. Weitere Gründe als die steigende Lebenserwartung, sind: weniger Kinder werden geboren, und nicht zuletzt, spielt auch die Dämpfung der Immigration eine Rolle.
Anhand von sieben Portraits älterer Menschen wird aufgezeigt, wie unterschiedlich die Bedürfnisse sind. Wichtigster Faktor sind Alter und Gesundheit.
- Der Unterstützungbedarf ist unterschiedlich je Alter und Gesundheit.
- Der Unterstützungbedarf richtet sich bei älterer Menschen nach der Agilität und Gesundheit. Ein Mensch in der Unabhängigkeit braucht wenig Unterstützung, wird er aber fragil und abhängig, braucht er zunehmend mehr Unterstützung.
Wo wohnen die Menschen im Alter? Eine Grafik nach Haushaltstyp gibt Aufschluss über die Wohnsituation der Menschen 60+
Es sind mehr Frauen in Altersheimen. Das nicht nur weil es mehr Frauen gibt und weil die Frauen älter werden. Frauen sind in einer klassischen Ehe eher jünger, pflegen die Männer Zuhause und sind danach nah am Lebensende im Altersheim.
In der Schweiz ist die Höhe der bewohnten Quadratmeter bei älteren Menschen ausgeprägt, also recht hoch.
Die Wahl der Wohnmobilität bleibt nur für eine Minderheit der Rentnerinnen und Rentner eine Realität. Bei den Älteren entspricht sie meist einer nicht gewählten und nicht geplanten Mobilität, die oft durch eine Verschlechterung des Gesundheitszustands erzwungen wird und den Eintritt in ein Pflegeheim nach sich zieht. (Hugentobler und Spini (2019), Age Report IV)
Die Umzugsbereitschaft ist demnach geprägt nach Altersgruppe und Wohnstatus.
Menschen im Alter können heute in unterschiedlichen Wohnformen leben:
- Privates Wohnen (Miet- oder Eigentumswohnung, Haus)
- Privates gemeinschaftliches Wohnen
- Alterswohnen
- Private Unterstützungslösungen
- Betreutes Alterswohnen
- Pflegewohnangebote
Wohnen im Alter ist auch eine gesellschaftliche Frage. Es geht auch um Generationensolidarität und die Raumplanung.
- Betreutes Wohnen ist in der Schweiz sehr unterschiedlich geregelt. So sind selbst in der Langzeitpflege kantonale Unterschiede ausmachbar.
- Betreutes Wohnen oder Wohnen mit Service ist unterschiedlich und ist nur im Kanton Neuenburg geregelt. Hindernisfreie Bauten sind in der Norm SIA 500 geregelt.
- Nach EFAS würde bei ambulanten und stationären eine einheitliche Finanzierung angestrebt.
Fazit:
- Entscheide auf individueller Ebene
- Gesellschaftliche Effekte und Fragestellungen
- Demografische Alterung als herausfordernde Errungenschaft unserer Gesellschaft
Anna Siegenthaler (sie/ihr), Co-Präsidentin, Kommunikation
