«La Cage aux Folles» mit den legendären Geschwister Pfister
Am 9. März 2024 findet im Berner Stadttheater die Premiere des Musicals «La Cage aux Folles» von Jerry Herman zum Buch von Harvey Fierstein statt. Der Filmemacher, Grimme-Preisträger und Opernspezialist Axel Ranisch inszeniert diesen popkulturellen Meilenstein der queeren Bewegung für Bühnen Bern. Christoph Marti und Tobias Bonn von den legendären Geschwister Pfister stehen als George und Albin «Zaza» auf der Bühne – mit ihnen selbstverständlich die «Cagelles» sowie die Frage, was der Begriff Familie eigentlich bedeutet.
Hans Christoph Bünger dirigiert das Berner Symphonieorchester. Die vielfältigen Bühnenwelten vom Nachtclub bis zu den privaten Räumlichkeiten von Georges und Albin stammen vom Bühnenbildner Falko Herold. Die Kostüme verantwortet Axel Aust, der bereits letztes Jahr die Kostüme für das Musical «Next to Normal» entwarf. Wie bei der letztjährigen Musicalproduktion choreografiert auch dieses Jahr Alex Frei.
Regisseur Axel Ranisch beleuchtet in seiner Lesart des Stücks noch einmal speziell, wie es ist gemeinsam zu altern – so sind die «Cagelles» bei uns auch schon etwas reifer. Somit ist die Aufführung gerade für die Members von queerAlternBern besonders spannend.
Ich bin, was ich bin!
Der Satz ist so einfach, und doch hat er es in sich: «I am what I am» (Ich bin, was ich bin). Jerry Hermans berühmteste Nummer aus dem Erfolgsmusical «La Cage aux Folles» ist lustvoll, strotzt vor Lebensfreude, ist aber auch der trotzige Ausruf von Menschen, denen die Gesellschaft aufgrund ihrer Sexualität eben nicht gestattet, einfach so zu leben, wie sie wollen: Als nämlich Georges Sohn Jean-Michel ausgerechnet die Tochter eines ultrakonservativen Politikers heiraten will, bringt dies das Lebensmodell von Georges und Albin gewaltig durcheinander. Das homosexuelle Paar hat ohne grosses Aufsehen Georges Sohn gemeinsam grossgezogen. Dabei hat es auch keine Rolle gespielt, dass Albin als Travestiestar «Zaza» die Berühmtheit des gemeinsamen Nachtclubs «La Cage aux Folles» ist. Albin war und ist liebendes Elternteil und soll nun, um den Schein einer bürgerlichen Existenz zu wahren, für einen Abend das Feld räumen, um die Schwiegereltern untereinander bekannt zu machen. Doch Albin stemmt sich dem subversiv entgegen – denn er ist, was er ist!